Spanien will durchgreifen
Spaniens Regierungschef will Nicht-EU-Ausländern Immobilienkäufe auf der Iberischen Halbinsel verbieten. Ähnlich wie schon in anderen EU-Ländern könnte es mit dem günstigen Erwerb bald vorbei sein
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Spanien
Ministerpräsident Pedro Sanchez will auf Spekulation angelegte Immobilienkäufen von Nicht-EU-Ausländern deutlich einschränken. „Wir werden vorschlagen, diesen Nicht-EU-Ausländern, die keinen Wohnsitz in Spanien haben, und ihren Angehörigen den Kauf von Häusern in unserem Land zu verbieten, da sie dies nur aus Spekulationsgründen tun“, sagte der sozialistische Regierungschef auf einer politischen Kundgebung.
Zum Beispiel mit einer Besteuerung von bis zu 100 Prozent des Immobilienwertes will Sanchez dem Anstieg der Kaufpreise entgegenwirken – ein Thema, das in Spanien bereits zu massiven Protesten geführt hat. Vor allem in Touristenhochburgen wie Mallorca, Barçelona und auf den Kanaren wächst der Unmut angesichts des Massentourismus und der Auswirkungen auf die Wohnkosten.
Der Vorschlag vor, den Immobilienerwerb durch Nicht-EU-Bürger, die nicht in Spanien leben, derart zu besteuern, ist Teil einer Reihe von Maßnahmen, die das Angebot an Wohnraum im Land steigern und zugleich die Nachfrage dämpfen sollen. Im Jahr 2023 wurden, so Sanchez, 27.000 Immobilien von Nicht-EU-Bürgern erworben. Hinzu kommt, dass allein im dritten Quartal vergangenen Jahres – laut „Financial Times“ – 24.700 Immobilien von Nicht-Spaniern gekauft wurden. Das entspricht rund 15 Prozent aller Immobilienkäufe.