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Nicht von der Romantik blenden lassen

Altbauten faszinieren viele an Immobilien interessierte Menschen. Oft fand in ihren Gemäuern eine bewegende Geschichte statt, die nun weitergeschrieben werden soll. Warum sich Käufer in ein bestimmtes Grundstück verlieben, hat oft emotionale Gründe. Die Kosten sollten jedoch nicht außer Acht bleiben.

Beim Kauf eines Altbaus reicht es häufig nicht, den vom Makler aufgerufenen Preis einzukalkulieren. Nicht selten kommen Folgekosten auf die Immobilienkäufer zu. Experten empfehlen, bis zu 50 Prozent des Kaufpreises für Modernisierungen einzuplanen. Der tatsächliche finanzielle Bedarf hängt vom Zustand der Immobilie ab.

Wirtschaftliche Risiken richtig abschätzen

Unvorhergesehene Probleme treten übrigens nicht nur beim Altbaukauf auf. Auch Bauherren, die ein neues Gebäude errichten lassen, müssen zahlreiche Risiken einplanen. Entscheidend ist es, mögliche Folgekosten vor dem Kauf einzukalkulieren. Bei einem Altbau empfiehlt es sich, frühzeitig einen Gutachter zurate zu ziehen. Bei der Kalkulation sind die staatlichen Vorgaben zur energetischen Sanierung zu berücksichtigen. Immobilienkäufern gibt der Gesetzgeber für die Umsetzung zwei Jahre Zeit.

Der Staat erwartet nicht nur eine gute Dämmung des Gebäudes. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Heizanlage. Als effizienteste Lösung erweist sich in vielen Fällen die Wärmepumpe. Besonders kostengünstig arbeitet eine solche Heizung mit selbstproduzierter Solarenergie. Empfehlenswert ist der Kauf einer Photovoltaikanlage vom Energieversorger.

Eine umfassende Beratung und die Prüfung der Eignung des Standortes sorgen vor dem Kauf für Sicherheit. Der Energieversorger kümmert sich zudem um die Installation und Inbetriebnahme. Auf Wunsch enthält die Lieferung auch eine Wallbox zum Laden des E-Autos. Mit dem passenden Stromspeicher lassen sich bis zu 70 Prozent des Strombedarfes decken. Übrigens, der Staat unterstützt die energetische Sanierung mit Förderprogrammen.

Denkmalschutz berücksichtigen

Traumhäuser wecken nicht nur zahlreiche Emotionen, sie stehen häufig unter Denkmalschutz. Zu den Vorteilen gehört, dass die Sanierungskosten solcher Gebäude innerhalb von zehn Jahren zu 90 Prozent abgeschrieben werden dürfen. Vermieten Sie die Immobilie, erhöht sich die Höhe der Abschreibung auf 100 Prozent. Zudem begünstigt der Staat denkmalgeschützte Häuser mit einer um zehn Prozent niedrigeren Grundsteuer.

Nachteilig sind die strengen Auflagen für die Sanierung dieser Gebäude. Bei den geplanten Maßnahmen möchten die Denkmalschützer der Gemeinde mitsprechen. Der Traum von einer PV-Anlage oder der Anbau eines Wintergartens werden häufig nicht genehmigt. Einkalkulieren sollten Käufer zudem, dass ein denkmalgeschütztes Haus meistens wartungsintensiv ist.

Problemzonen eines Altbaus

Der Keller kann an den Wänden Feuchtigkeit aufweisen, die sich auf die gesamte Bausubstanz ausweiten kann. Nicht zu niedrig sollte die Deckenhöhe sein, denn eine eventuell notwendige Dämmung kostet einige Zentimeter. Neben den Wänden und dem Dach spielen die Fenster sowie Türen eine wichtige Rolle für eine gute Energieeffizienz.

In diesem Zusammenhang gilt es auch, die Dämmung und die Heizung zu inspizieren. Zudem stehen ein Elektrocheck und eine Prüfung auf Problembaustoffe wie Asbest oder Glaswolle vor der Kaufentscheidung an. Nach der eingehenden Begutachtung des Objektes steht der Investition nichts mehr im Wege.