2024_05_07_HCZ_Strandkai_LSchubert_011.jpg
Ingenieur Lothar Schubert | FOTO: H. Retzlaff

Die erfolgreiche DC Developments habe man heruntergefahren, weil sich Neubau in der Struktur, in der man arbeite, derzeit nicht wirklich rechne, sagt Lothar Schubert. Man habe alles fertiggebaut, was in der Pipeline war. Zeit für etwas Neues, für die DCD Services – ein Service-Developer in unmittelbarer Nähe zu den anderen Gesellschaften, an denen Schubert weiterhin beteiligt ist. 

BELLEVUE: Welche Intention steckt hinter der Gründung dieses neuen Unternehmens? 

Lothar Schubert: Bei manchen Projekten braucht es eine Restrukturierung. Hier wird jemand benötigt, der Vertrauen zurückgewinnt, weil irgendwo „die Säge klemmt“. Dann steht dieses Stück Stadt dort, in das viele Menschen viel Arbeit investiert haben. Wird dieser Stadtbaustein nicht fertiggestellt, ist es schade für alle Beteiligten. Hier stellt sich dann die Frage, ob man so ein Projekt in die Insolvenz gehen lässt oder nachinvestiert. In der Regel führt das Nachinvestieren zum besseren Ergebnis, als wenn man einfach den Stecker zieht. Das gilt vor allem dann, wenn man es hinbekommt, dass es auf eine konstruktive Übergabe des Staffelstabs der Projektverantwortung hinausläuft. Wichtig ist, dass jemand mit viel Development-Erfahrung dazustößt. 

Worauf kommt es bei der Fertigstellung ins Stocken geratener Projekte an?
Vor allem auf Erfahrung in der Projektentwicklung. Wie will ich aufholen, was sich jemand über Jahre erarbeitet und erlebt hat? Wie will ich antizipieren, wo die Probleme liegen? Es gibt tausend verschiedene Gründe, warum ein Projekt ins Stocken geraten sein kann. Wenn man Teile von Immobilien zum ersten Mal macht, lässt sich das häufig schwer kalkulieren. Wir haben solche Erfahrungen auch gemacht. Aber wir hatten immer gute Partner mit an Bord und konnten zumeist kreative Lösungen anbieten. 

Die DCD Services ist mein Weg, die ganze Erfahrung, die wir mit der DC Development seit 2007 gesammelt haben, hier einzubringen. Wir wissen, wie verschiedene Assetklassen miteinander funktionieren können, wo es auch Synergien gibt, und helfen, Lösungen zu entwickeln. 

Welche Services wird Ihr Unternehmen insgesamt abdecken?
Es geht darum, liegen gebliebene Vorhaben umzusetzen – ob unbebaute Grundstücke oder Gebäude. Das gedachte Stück Stadt ist fertigzustellen. Wir sehen deutschlandweit viele Projekte, bei denen es nicht weitergeht, obwohl sie wirklich gut gedacht waren. Nicht selten wurden diese zu einer Zeit gerechnet, zu der man von der negativen Entwicklung am Markt nicht ausgehen konnte. 

Also Dienstleistung von A bis Z?
Service von der Baurechtsschaffung bis zur Übergabe an den letzten Nutzer und auch dem Verkauf der Immobilie – das ist unser Leistungsspektrum. Aber eben nicht für uns, sondern im Auftrag von Dritten. 

Gibt es bereits erste Projekte?
Da ist zum einen ein zentrales Areal im Hamburger Stadtteil Bergedorf. Es heißt „Bergedorfer Tor“. Die Einheiten stehen bereits und sehen von außen gut aus, sind aber erst zu rund 85 Prozent realisiert. Für dieses Projekt sind wir zusammen mit dem Kölner Entwickler Michael Zimmermann beauftragt, es zu analysieren, zu sortieren und in die Fertigstellung zu bringen. Das andere ist ein Grundstück in Wandsbek. Hier ist es in den letzten zehn bis 15 Jahren nicht gelungen, konsensual Baurecht als Grundlage für eine Bebauung zu schaffen. Mehr darf ich zu diesem Projekt noch nicht sagen. 

Könnte es auch Projekte geben, deren Umsetzung Sie ablehnen würden?
Prinzipiell läuft im Vorfeld die Prüfung, ob es möglich ist, die Interessen des Auftraggebers in die Tat umzusetzen. Es kann auch mal sein, dass wir nicht die Richtigen für ein Projekt sind. Aber mir fällt nichts ein, was ich grundsätzlich ausschließen könnte. 

Mehr über das Unternehmen DCD Services erfahren Sie unter www.dcd-services.de

Bergedorfer Tor BETO_VISU_B5_-_Frontalansicht_BF4.jpg
UNTERSTÜTZUNG Ingenieur Lothar Schubert will mit DCD Services unvollendete Projekte wie das Bergedorfer Tor finalisieren
Eleven Decks Innen 11DecksCommunitySpaces_OFFICE-LOUNGE__c_PASCH-Panahi-Schumacher-Design_Cam01.jpg
UNTERSTÜTZUNG Bisher realisierte er Neubauten wie das Eleven Decks
Sven_Heinen.jpg

Sven Heinen

ist Redaktionsleiter bei BELLEVUE.
Tel.: 040-593 625 040

BEL 02/25