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Julia Arp und ihr Großvater, Gründer Walter | FOTO: Hanseatische Gesellschaft Hamburg

Vom Geheimtipp zum echten Hotspot für Ferienhauskäufer – die Entwicklung der „weißen Küste“ Spaniens im vergangenen halben Jahrhundert war rasant. Mittendrin: Familie Arp mit ihrem Unternehmen Hanseatische Gesellschaft.

BELLEVUE: Die Hanseatische Gesellschaft ist einer der Pioniere für Immobilien an der Costa Blanca. Wann hat Ihr Großvater Walter Arp losgelegt, und wie kann man sich die Zeit dort vorstellen?

Julia Arp: Die 1970er-Jahre an der Costa Blanca – das muss eine großartige Zeit gewesen sein! Leider kenne ich sie nur aus vielen Erzählungen meiner Großeltern. Damals war die Gegend noch ein echter Geheimtipp. Die Infrastruktur war bei Weitem nicht so ausgebaut wie heute, die Straßen schmal und kurvig, Strom- und Wasserversorgung steckten in den Kinderschuhen. Man musste schon etwas abenteuerlustig sein, um hierherzukommen. Unsere Klientel bestand hauptsächlich aus Deutschen, die hier ihre Sommerferien verbrachten und ein entspanntes Leben in der Sonne suchten. Viele dieser Pioniere waren Individualisten, die sich von der Masse abheben wollten und den authentischen Charme der Region schätzten. Handwerker waren ebenfalls eine besondere Spezies. Viele von ihnen waren Einheimische, die Familienunternehmen hatten. Es war normal, dass man sie persönlich kannte, und manchmal musste man geduldig sein, denn alles lief ein bisschen langsamer ab. Die Anfangsjahre waren geprägt von einer Fülle an Möglichkeiten; die Region begann sich zu entwickeln, behielt aber noch ihre ursprüngliche Schönheit und den typisch spanischen Lebensstil.

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FOTO: Hanseatische Gesellschaft Hamburg

Welche war die erste Immobilie, die Ihr Großvater dort verkauft hat?

Unsere erste verkaufte Immobilie an der Küste war ein Neubau einer großen Baufirma in Benissa, die es sogar heute noch gibt. Das Modell hieß „Saturn“.

Was kostete damals ein schönes Haus in guter Lage mit Pool und Meerblick?

Damals gab es hier noch echte Schnäppchen. Ein schönes Haus in guter Lage mit Pool, großem Grundstück und Meerblick lag bei 65.000 bis 75.000 D-Mark – also nicht einmal 40.000 Euro. Der Immobilienmarkt war noch unerschlossen. Rückblickend macht das schon etwas nostalgisch.

Womit muss man heute rechnen?

Ein Haus in guter Lage mit Meerblick ist unter einer Million Euro kaum noch zu finden. Die Nachfrage ist riesig, die Preise entsprechend gestiegen. Aber dafür gibt es auch ein Stück vom mediterranen Traum.

Der Baustandard hat sich auch in Spanien geändert. Was ist heute anders?

Heute wird in Spanien deutlich moderner und solider gebaut. Die Häuser sind besser isoliert, Materialien und Energieeffizienz stehen im Vordergrund. Früher war vieles einfacher und rustikaler, oft mit weniger technischer Ausstattung. Jetzt müssen auch hier EU-Standards eingehalten werden, was die Bauqualität erheblich verbessert hat und mehr Komfort sowie Langlebigkeit und Nachhaltigkeit gewährleistet.

Was erwarten Ihre Kunden heute in jedem Fall von einer Immobilie?

Vor allem Komfort und Qualität, gute Ausstattung, moderne Technik, Klimaanlage – und auch einen Pool. Natürlich spielen Lage und eine schöne Aussicht nach wie vor eine große Rolle. Darüber hinaus wird stets auf den Investmentfaktor geachtet. Alles soll am besten sofort bezugsfertig sein, ohne großen Renovierungsaufwand.

Wie präsentiert sich der Markt aktuell an der Costa Blanca, und wohin geht die Reise?

Die Costa Blanca ist sehr gefragt. Im Vergleich zu anderen Regionen sind die Preise interessant, und so investieren viele Deutsche wieder hier. Ein Großteil unserer Kunden sieht ihr Haus auch als persönliche Altersvorsorge – den Ruhestand im sonnigen Süden zu genießen, ist ungemein attraktiv. Die Preise steigen, gerade in Toplagen. Und die Vergangenheit zeigt, dass dies so bleiben wird.

Mehr über das Unternehmen: Hanseatische Gesellschaft Hamburg

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Sven Heinen

ist Redaktionsleiter bei BELLEVUE.
Tel.: 040-593 625 040

BEL 06/24